Arash Rokni, piano

Geboren in Teheran (Iran), kam er erstmals mit Musik in Berührung, als seine Mutter versuchte, das traditionelle iranische Instrument Setar zu erlernen, und sein Vater sich für westliche klassische Musik interessierte. Trotz vielseitiger Interessen in den Feldern Dirigat, Filmkomposition und Dichtung widmete er sich dem Klavierspiel. Bei dieser Entscheidung war seine Lehrerin Tamara Dolidze eine große Inspiration. Nachdem er in Armenien von Giorgi Raphaelowitch Avanesov und Ashot Ghazarian gefördert wurde, begann er sein Studium bei Markus Tomas an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig und später bei Claudio Martinez Mehner an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Außerdem wurde er von Nina Tichman (Klavier) und Anthony Spiri (Kammermusik) betreut und konnte seine Spezialisierung bei Andreas Staier, Ferenc Rados, Rita Wagner, Andreas Kemenes sowie Robert Levin, Adelina Oprean und Alexander Melnikov weiter ausbauen.

Als zweiter Preisträger und Publikumspreisträger des 21. Bach-Wettbewerbs Leipzig führte ihn sein Weg in den Iran, nach Armenien, Deutschland, Frankreich, in die Schweiz, nach Italien, Spanien, Dänemark und ins Vereinigte Königreich, wo er unter anderem in der Elbphilharmonie Hamburg, im Gewandhaus zu Leipzig, im Schumann-Saal Düsseldorf, im BASF-Feierabendhaus und im NDR-Sendesaal Hannover auftrat. Seine Auftritte wurden vom WDR, MDR und NDR, Radio France, BBC 3, Radio Catalunya usw. übertragen.

Arash liebt es, weniger bekanntes Repertoire zu programmieren, vor allem aus der Barockzeit und der russischen Avantgarde. Als aktiver Kammermusiker hat er Freude daran, die Bühne mit Kollegen zu teilen. Seine kammermusikalischen Erfahrungen ließen ihn die Bühne mit Musikern wie Miklos Perenyi, Bernarda Fink und als Mitglied des kürzlich gegründeten Trio Saye mit Oliver Herbert und Abigel Kralik teilen; außerdem spielt er im M.A.D Ensemble Basel. Ältere Tasteninstrumente und die Tradition des Basso Continuo sind eine wichtige Inspirationsquelle für Arash. In diesem Bereich wurde er von Gerald Hambitzer, Michael Borgstede und Weronika Konstancja Stałowska beeinflusst. Zusammen mit der Pianistin Julia Polinskaja gründete er das Konzept des Duo Noema, das eine Online-Plattform für Crossover-Aktivitäten zwischen Musik und Literatur, Kino, Malerei usw., sowie ein Klavierduo darstellt.

Als leidenschaftlicher Film- und Literaturliebhaber lässt sich Arash von Vielem inspirieren, derzeit insbesondere von S. Beckett, Sa'eb Tabrīzī, Hafiz, Paul Thomas Anderson und A. Tarkovsky. Er versucht sich im Schreiben von Amateur-Kurzgeschichten und hat kürzlich seinen ersten (Amateur-)Kurzfilm gedreht. Mit dem Ziel, seine Neugier mit jüngeren Musikern zu teilen, ist Arash derzeit Vertretungsprofessor an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und ehemaliger Professor-Assistent an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.

Photo Credit: Anna Tena

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